Wirtschaftskrise in der Türkei? – Hohe Inflation und Lira-Verfall

Türkei Fahne

In den vergangenen Monaten hat die Türkei vor allem aufgrund ihrer Politik im Fokus gestanden. Nun hat das Land spätesten mit den alarmierenden Zahlen von August ein wirtschaftliches Problem und nicht wenige Experten nehmen das Wort Krise in den Mund. Präsident Erdogan hat in diesem Zusammenhang eine Menge Schuldige ausgemacht, nur die Türkei selbst nicht.

Die Zahlen von August sind mehr als alarmierend. Die türkische Lira hat seit Jahresbeginn gegenüber dem Dollar mehr als die Hälfte an Wert verloren und die Inflation ist im August auf 18 Prozent gestiegen. Dieser Wert ist der höchste seit 2003. Dies schlägt sich natürlich auch bei den Preisen nieder, so ist der Strompreis um 14 Prozent für Unternehmen und um neun Prozent für Privathaushalte angestiegen.

Wirtschaftskrise in der Türkei? – Hohe Inflation und Lira-Verfall

Ökonomen fordern nun Reformen ein, um die vermeintliche Krise einzubremen, aber Erdogan möchte mit Blick auf die Zukunft steigende Zinsen und Reformen vermeiden. Ausgerechnet jener Mann, der einst dem Land die wirtschaftliche Stabilität brachte, verweigert die notwendigen Maßnahmen. Hinzu kommen die politischen Verhältnisse in der Türkei, die nachweislich das Vertrauen der Investoren erschüttert haben. Die Direktinvestitionen aus dem Ausland sind zwischen 2015 und 2017 um die Hälfte eingebrochen, dabei braucht die Türkei unbedingt Geld, um ein weiteres Wachstum zu finanzieren. Die Kreditwürdigkeit der Türkei ist laut den Ratingagenturen auf Ramnschniveau gesunken – die Reaktion aus Ankara waren Beschimpfungen und die dortige Erkenntnis, die Krise sei längst überwunden. Wohin der Weg letzendlich führen wird, kann wohl nur die Zukunft zeigen.

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